Am
Dienstag, den 24. Oktober 2017 fand in der Alten Schule in Krakow
am See eine
Stadtvertreter-Versammlung
statt.
Es
waren 11 Stadtvertreter und der Bürgermeister anwesend - nicht
anwesend waren Frau Dirks, Herr Oppitz und Herr Kleinpeter.
Ca. 30 Bürgerinnen und Bürger waren während des öffentlichen
Teils anwesend. Der ungewöhnlich gute Besuch lag wahrscheinlich
auch an der umfangreichen Tagesordnung (TO), aber auch an den z.T.
sehr wichtigen TO-Punkten.
Die
wichtigsten Tagesordnungspunkte waren der geplante Kurwald, die
Bebauung am Altdorfer See und die geplanten Photovoltaikanlagen
in der Güstrower Strasse.
Hier
schon 'mal einige Informationen über den Verlauf und die Ergebnisse:
TOP
Bericht des Bürgermeisters:
Der Bürgermeister
informierte über eine Beratung mit Vertretern der Schulbehörde
aus Schwerin über die Situation der Regionalen Schule.
Eine Analyse der Geburtenzahlen habe ergeben, dass der Schulstandort
wahrscheinlich zumindest bis 2024 erhalten werden kann.
Fremdenverkehrsabgabe:
Dazu soll es am 13. November 2017 eine Einwohnerversammlung im Atrium
der Schule geben. Um rege Teilnahme wird gebeten.
Am
Baugebiet Alter Sportplatz werden 56 Bäume mit Zustimmung
der Naturschutzbehörde gefällt.
Am
Burgplatz ist eine Ladestation für E-Autos geplant.
Der
Doppel-Haushalt für die Jahre 2018 und 2019 wird in der Dezember-Sitzung
vermutlich noch nicht beschlussreif sein.
TOP
Einwohnerfragestunde:
Es wird gewünscht, den Vierowweg instand zu setzen.
Herr Gerlich darf seine Fragen nicht vortragen, aber der Bürgermeister
will sie schriftlich beantworten. ????
Ich werde die Fragen hier trotzdem noch veröffentlichen, damit
der Bürgermeister wenigsten weiss, worauf er antworten soll
. . .
Lesen Sie dazu schon mal den Eintrag unter
"Aktuelles"
TOP
Kur- und Erholungswald:
Das Konzept wird umfänglich vorgestellt - konkrete Planungen
konnten allerdings noch nicht benannt werden. Die vorgestellten
Vorschläge seien nur Ideen, die man erst konkret formulieren
könne oder wolle, wenn die Förderung genehmigt ist.
Deshalb hier nur einige Essentials:
Neben dem Ehmk- und dem Lehmwerder soll auch der Jörnberg mit
in das Konzept einbezogen werden. Die Zertifizierung erfolgt nur
für jeweils 5 Jahre. Ein Teil der Anlage soll barrierefrei
errichtet werden. In der Vorbereitung wird ein umfangreicher Waldumbau
erfolgen: Die Fichten sollen möglichst völlig vom Lehmwerder
verschwinden, vor allem sollen Eichen, Nuss- und Wildobstbäume
angepflanzt werden. Der Bürgermeister weist darauf hin, dass
der Waldumbau auch kommen werde, falls die Kurwald-Förderung
nicht genehmigt werde.
Ein Gradierwerk wird (zumindest an diesem Standort und in Zusammenhang
mit dem Kurwald) nicht errichtet.
Eine Öffnung des Dammes zwischen Ehmk- und Lehmwerder ist im
Gespräch. Das würde allerdings sehr teuer und vermutlich
auf heftigen Widerstand der Naturschützer stossen, da damit
das wertvolle Stillgewässer südlich des Dammes völlig
zerstört würde.
Die
Unterstützung des Kurwald-Projekts durch die Ratsvertreter
erfolgt einstimmig.
Bitte
lesen Sie die ausführliche Darstellung
der Kurwald-Planung auf der entsprechenden Themen-Seite.
TOP
Feuerwehr:
Für die Freiwillige Feuerwehr Bellin werden ein neuer Ortwehrführer
und sein Stellvertreter einstimmig bestätigt.
Herr
K.Bohnhorst (EDEKA) wird für die CDU-Fraktion einstimmig als
neuer sachkundiger Einwohner in den Wirtschaftsausschuss
gewählt.
Ein selbstständiger Kaufmann - das kann nicht so ganz falsch
sein.
Der
B-Plan zum Baugebiet Alter Sportplatz (Satzungsbeschluss)
wird einstimmig gefasst.
Die
Änderung zum Flächennutzungsplan und zum Bebauungsplan
Am Altdorfer See wird kurz diskutiert und dann mit 9 Stimmen
bei 2 Gegenstimmen (Küsters und Lorenz) beschlossen.
Dieser TOP liegt mir natürlich besonders am Herzen - ich habe
in der Sumpfdistel massiv dagegen Stellung bezogen - und ich möchte
dazu in den nächsten Tagen an dieser Stelle noch etwas mehr
schreiben. Hier aber schon die ersten Informationen:
Christoph
Küsters (Fraktion Die Linke) argumentierte sehr treffend:
Ein Argument der Befürworter dieser Bebauung sei es, dass es
in Krakow am See nicht genügend Übernachtungskapazitäten
gebe. Man habe aber vor nicht allzu langer Zeit die Ferienhausgebiete
am Windfang und am Blechern Krug von Ferienhausbebauung auf Allgemeines
Wohnen geändert, weil nicht so viele Ferienhäuser
nötig seien.
Frank
Eilrich (SPD-Fraktion) antwortete darauf ziemlich "von
hinten durch die Brust ins Auge", dass die neue Anlage am Altdorfer
See gerade deshalb nötig sei, weil die Ferienhäuser am
Windfang und am Blechern Krug jetzt nicht mehr zur Verfügung
ständen.
Er habe aber ausserdem mit etlichen Vermietern gesprochen und festgestellt,
dass tatsächlich Buchungslücken zu verzeichnen waren.
Das liege aber an der Qualität der Ferienquartiere – nicht-zeitgemässe
35-Quadratmeter-Quartiere seien eben nicht vermietbar.
Renate
Lorenz (SPD-Fraktion) sprach sich gegen die Anlage am Altdorfer
See aus: Das sei tatsächlich ein sehr sensibles Gebiet. Sie
bemängelte die Heraufsetzung der geplanten Bebauung von 13
Wochenendhäusern auf 20 Ferienhäuser. Ausserdem ging ihr
die ganze Sache zu schnell: Immerhin umfassten die Unterlagen zu
den Einwänden zu dem Projekt ca. 90 Seiten, da sei auch von
den Kritikern umfangreich und sorgfältig gearbeitet worden
und das könne man jetzt nicht in einem Hauruck-Verfahren einfach
so vom Tisch wischen.
Hilmar
Fischer (Fraktion Die Linke) stimmte Renate Lorenz "eigentlich"
zu, wünschte sich aber trotzdem so schnell wie möglich
diese neue Bebauung, um mehr Touristen in die Stadt zu bekommen.
Christoph
Küsters (Fraktion Die Linke) argumentierte noch einmal,
dass man bedenken möge, dass u.a. BUND, NABU und der Naturpark
sich geschlossen gegen die Bebauung in der jetzigen Form ausgesprochen
haben. Auch die Privatpersonen - z.B. die bisherigen Nutzer/ Anlieger
am Altdorfer See - hätten sich geschlossen gegen die neue Bebauung
ausgesprochen. Das könne man nicht einfach so ignorieren, das
gehe ihm auch alles zu schnell.
Ausserdem weist er auf die Gefahr hin, dass die Bedenkenträger
juristisch gegen die Planung vorgehen könnten.
Hannes
Kremp (Fraktion Die Linke) weist die Äusserungen seines
Fraktionskollegen zurück:
Die Verbände hätten "Geld ohne Ende" und würden
gegen alles klagen. Er will die Ferienausbebauung, weil das ein
"Konjunkturprogramm für Krakow am See" sei.
Frank
Eilrich (SPD-Fraktion) argumentierte noch einmal dafür,
empfahl aber, bei zukünftigen Planungen die Verbände und
auch Privatpersonen ("Auch was Herr Gerlich schreibt, ist ja
nicht alles falsch . . . ") im Vorfeld stärker einzubeziehen.
TOP
Bauleitplanung Nördliche Güstrower Strasse (s.
dazu auch die Sumpfdistel-Themenseite):
Der Themenkomplex Photovoltaik-Anlagen in der nördlichen
Güstrower Strasse (ehem. ACZ-Gelände) wurde vertagt,
nachdem der Bürgermeister ganz kurz schon mal erläutert
hat, was der Eigentümer dort plant:
Eine Reihe von Einfamilienhäusern direkt an der Strasse, eine
Gruppe von bisher nicht näher spezifizierten Gewerbebauwerken
dahinter und dann eine riesige Fläche mit Photovoltaik-Elementen,
die wohl bis an die Abbruchkante hochragen sollen und die das Eingangsbild
der Stadt prägen würden.
Vielleicht tröstlich: Auch der Bürgermeister hat sich
in der Sitzung schon gegen dieses Projekt ausgesprochen.
Bitte beachten Sie, dass diese Seite in den nächsten Tagen
noch ergänzt werden kann, damit Sie einen besseren Überblick
darüber bekommen, was auf der Sitzung diskutiert wurde.
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